Zur Zeit senden Journalisten mir immer wieder Listen von Fragen, die sich oft ähneln. Daher fasse ich sie hier zusammen und beantworte sie nacheinander gebündelt. Wer sie abdrucken will, darf das unter Nennung der Quelle gern tun. In den nächsten Tagen werden vermutlich auch noch welche dazukommen. Stört Euch nicht am irritierenden Wechsel von Sie- und Du-Form, und werfen Sie mir den teilweise etwas inquisitorischen Duktus der Fragen nicht vor, denn ich habe sie nicht verfasst.
Jan Josef Liefers kritisiert in seinem Beitrag vor allem die Rolle der Medien. Sehen Sie das ähnlich? Fühlen Sie sich nicht informiert bzw. falsch informiert durch die Presse in der Pandemie?
Ich lese viele englische und amerikanische Medien, und im Vergleich erscheint mir die deutsche Presse weniger facettenreich. Die Mehrzahl der Berichte unterstützt unsere Maßnahmen oder setzt sie einfach als gegeben voraus. Hinterfragung der Maßnahmen hat weniger Raum, und wenn, dann meist eher in der Ausgestaltung von Detailfragen. Berichte über die Schäden durch die Maßnahmen sehe ich selten, dann meist eher in regionalen Medien, und das steht in einem eklatanten Mißverhältnis zu anekdotischen Berichten aus dem Freundes- und Familienkreis, aus denen man hochrechnen kann, dass ein ganzes Land unter dem Lockdown ächzt. Diese Berichte sind außerdem stets sachlich-referierend, nie emotionalisierend. Nach hochemotionalen Berichten von der Corona-Station muß ich nicht lange suchen, aber den hochemotionalen Besuch bei fünf Familien, die Angehörige wegen immer wieder verschobener OPs verloren haben, den suche ich bis heute. Und am lautesten ist ein ständiger Strom an grellen Panikmeldungen, die mir stets aufs neue Angst vor der nächsten großen Infektionswelle machen, die dann doch immer etwas milder ausfällt, was dann stets durch Maßnahmen erklärt wird. Diese Berichterstattung scheint mir übrigens gegen Ziffer 14 des deutschen Pressekodex zu verstoßen: „Bei Berichten über medizinische Themen ist eine unangemessen sensationelle Darstellung zu vermeiden, die unbegründete Befürchtungen oder Hoffnungen beim Leser erwecken könnte.“
Haben Sie die Teilnehmer der Aktion #allesdichtmachen über deren wahres Ziel getäuscht?
Nein. Ziel der Initiative „allesdichtmachen“ war, nach einem Jahr Lockdown inhaltliche Kritik mit filmischen Mitteln zu äußern. Das habe ich den Teilnehmer:innen, mit denen ich sprach, genau so kommuniziert, und das war auch der Ansatz, auf den alle sich problemlos einigen konnten, wobei der Grad der Kritik bei den Einzelnen jeweils unterschiedlich war. Und auch darüber wurde offen geredet. Die Texte wurden als Angebot kommuniziert, und alle waren auch eingeladen, selbst etwas zu schreiben. Die fertige Seite wurde allen Beteiligten mehrere Tage vor der Veröffentlichung zugänglich gemacht und Einverständnis eingeholt (mit zwei Ausnahmen, was ein organisatorischer Fehler war, der mir leid tut, allerdings lief nur einer dieser Kontakte über mich). Wir antizipierten durchaus Gegenwind, aber keine derart krasse Reaktion, und zwar aus drei Gründen: 1. Kritik am Lockdown ist ja in den Medien durchaus vorhanden. 2. Das gewählte Mittel (Satire über das Leben mit Corona-Maßnahmen) hat es auch bereits in Comedy-Formaten im TV gegeben. 3. Die gewählte Form (Persiflage von PR-Spots) enthält Kritik an Regierungskommunikation, und auch das sollte eigentlich nicht so kontrovers sein. Die Kampagne „Besondere Helden“ wurde ja z.B. auch heftig kritisiert.
Kannst du sagen, wann das erste Treffen der Leute mit der Ursprungsidee stattgefunden hat? Und wann bist du dazu gestoßen?
Wir haben entschieden, möglichst wenig über die Initiatoren der Aktion preiszugeben, um jeden einzelnen zu schützen.
Woher kamen Geld und Equipment für den Dreh?
Die Aktion hat ein paar Euro für Kaffee gekostet und einige Freundschaftsdienste. Equipment war vorhanden und wurde von Freunden geliehen. Die derzeitigen Spekulationen über Hintermänner und Strippenzieher sind amüsant, lenken aber von unserem Anliegen ab. Wir hinterfragen mit unseren Mitteln die Sinnhaftigkeit und Verhältnismässigkeit der Maßnahmen. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür braucht man kein Geld, sondern Leidenschaft.
Aber Experten sagen: Die Filme müssen ganz klar einiges gekostet haben.
Echte Experten wissen, dass man einen billig produzieren Film am Ton erkennt. Für schöne Bilder braucht man heutzutage eine gute Kamera (leiht man sich von Freunden), eine Software namens DaVinci (kostet nichts) und jemanden, der damit umgehen kann. Für guten Ton ist etwas mehr Aufwand notwendig. Aber wenn man den auch mit Bordmitteln produziert, dann empfiehlt sich die Entrauschungssoftware „Brusfri“ der schwedischen Firma Klevgrand (Kostenpunkt €59.99, falls nicht gerade mal wieder eine Sonderaktion läuft), und für schöne Filmmusikklänge empfiehlt sich das kostenlose Plugin „Labs“ des britischen Anbieters Spitfire Audio.
Ich habe gesehen, dass du Unterstützer von „1 bis 19“ bist. Bei deren „Stimmen unserer Mitglieder“ bin ich über dieses Statement hier gestolpert: »Ein Stück Stoff dient wieder dazu, die Menschen in Gut und Böse zu trennen. Vor allem in Deutschland sollten wir es besser wissen.« Was hältst du davon? Desavouiert das nicht das ganze Unterfangen für dich? Meines Erachtens ist das Holocaust-Verharmlosung.
Dieses Statement rückt andere in die Nähe des Nationalsozialismus und ist damit indiskutabel. Man sollte andere nicht in die rechte Ecke stellen. Ich habe den Verein darauf hingewiesen und sie haben das Zitat entfernt. Mir ist jedoch nicht klar, wieso hierdurch das Anliegen von 1bis19 desavouiert sein soll. Sorge um unsere Grundrechte hat mit NS-Positionen nicht so viel zu tun. Wir sollten über Inhalte reden, anstatt uns gegenseitig in irgendwelche Ecken zu stellen. Lesen Sie sich mal das Positionspapier durch, es ist hervorragend.
Auf Ihrem Twitter-Feed teilen Sie die Website der „Freien Linken“. Wie stehen Sie zu der Organisation? Sind Sie Mitglied oder Teilnehmer der Telegram-Gruppe?
Mein Herz schlägt für die gute alte linke Idee der Solidarität. Ich fragte mich seit einem Jahr, wo die linke Kritik an den Corona-Maßnahmen bleibt. Dann tauchte diese Gruppe auf. Der Chat ist ungeheuer aktiv, und zumindest mir erscheint er im Duktus und Inhalt wie eine linke Diskussionsgruppe, wobei ich natürlich nicht ausschließen kann, dass da auch Unholde oder Undercover-Journalisten mitdiskutieren.
Wie beurteilen Sie sinngemäße Aussagen von Querdenken-Gründer Michael Ballweg, der keine Unterschiede zwischen rechts und links macht, solange man für die „gemeinsame Sache“ kämpft?
Ich würde gern dafür kämpfen, dass die Kritik an den Corona-Maßnahmen wieder da ankommt, wo sie hingehört: In der Mitte der Gesellschaft. Dafür möchte ich mich gemeinsam mit Menschen einsetzen, die mir sympathisch sind. Menschen, die andere Menschen abwerten, ausgrenzen und dehumanisieren, sind mir nicht sympathisch, und mit denen kämpfe ich nicht gemeinsam.
Sympathisieren Sie mit den friedlichen Demonstrationen von Querdenken 711? Oder braucht es eine andere Alternative, um den Unmut über die Politik auf die Straße zu tragen?
Ich sympathisiere mit jedem Menschen in diesem Land, der ein Leben in Frieden, Freiheit, Gleichheit und Solidarität führen will. Nach Medienberichten, in denen die Teilnehmer dieser Demos als seltsame Trolle dargestellt wurden, ging ich im Sommer 2020 mal hin, um mir das anzuschauen, und sah dort in auffälligem Kontrast zu den Berichten die Mitte der Gesellschaft versammelt: 90% Normalos und Normalinas, 5% Spinner:innen, 5% obskure Gestalten, bei denen man nicht so genau sagen kann, ob sie vom Bayerischen Geheimdienst waren oder vom Parkour-Verein Tempelhof oder vom Mars. Angesichts der medialen Berichterstattung und auch des robusten Auftretens der Polizei erscheinen mir Demos aber zur Zeit nicht besonders sinnvoll.
Stecken Sie hinter dem SoundCloud-Pseudonym „Noisy_Nancy“ und wenn ja, wieso haben Sie einzelne Songs wieder gelöscht?
Das Profil ist meins. Im ersten Lockdown dachte ich mir: Jetzt sind die Clubs zu, jetzt mache ich elektronische Musik. Die Tracks, die dort entstehen, hantieren stets mit verfremdeten Stimmsamples. Der Song, den Sie meinen, ist ein Remix. Im Netz kursierte ein Video, in dem jemand mit einem Auto durch irgendeine Stadt fuhr, aus dem eine lautstarke Computerstimme völlig emotionslos einen obszönen Text gegen die Maßnahmen aufsagte. Ich dachte mir: Warum macht der das? Wieso muß er seine Stimme so verstärken? Und wieso ruft er das nicht selber, sondern nimmt eine Computerstimme, also die anonymste aller Stimmen? Vielleicht macht er es, weil er tatsächlich keine Stimme hat. Die, die unter den Maßnahmen leiden, werden von der Politik nicht gehört. Ich kenne Leute, die 800€ Hilfe kriegen und 900€ Miete zahlen. Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Und diese Not treibt dann jemanden zu so einer verzweifelten Ein-Mann-Demo, die fast einer absurden Kunstperformance gleicht: Er setzt sich ins Auto, fährt durch die Stadt und delegiert seinen Protest an eine anonyme Computerstimme. Aus diesem Impuls entstand der Remix. Kunst ist auch dazu da, diesen maximalen Tabubruch kurz explodieren zu lassen – um sich abzureagieren, oder um eine Debatte zu öffnen. Ein Punksong dauert zwei Minuten. Die Maßnahmen dauern jetzt ein Jahr, und das führt dann zu solchen Aktionen. Als unser Shitstorm losging, wollte ich den Song in diesem Kontext nicht unbedingt um die Ohren gehauen bekommen und habe ihn daher vorübergehend entfernt. Ich kann ihn aber durchaus vertreten und werde ihn irgendwann wieder einstellen, wenn wir alle etwas friedlicher auf diese Zeit zurückschauen können. Einstweilen hätte ich Lust, einen neuen Song zu produzieren, diesmal mit echten Stimmen. Ich glaube, was wir jetzt brauchen, ist eine Stimmung namens: Wir machen auf. Wir packen an. Wir kriegen das hin. Wir krempeln die Ärmel hoch. Die Leute sind nicht nur pandemiemüde, sondern auch pandemierfahren und außerdem tatendurstig. Man muß Ihnen jetzt endlich mal Eigenverantwortung zugestehen und sie „empowern“. Wenn mir also ein paar Leute solche kurzen Sprachaufnahmen schicken möchten, dann würde ich mit Freude einen Song daraus stricken. Mailadresse steht im Impressum.
Im Interview mit dem Fernsehsender Welt sagen Sie, man müsse endlich wieder alles aufmachen. Sind Sie also für eine sofortige Beendigung aller Maßnahmen inklusive Maskenpflicht etc.?
Ich bin dafür, diese Option nicht von vornherein aus dem Diskurs auszuschließen. Verschiedene amerikanische Bundesstaaten haben es uns ja vorgemacht, auch schon vor der Impfung. Wir können hier nur sinnvoll diskutieren, wenn keine mögliche Position von vornherein verboten ist. Und ich bin auf alle Fälle dafür, den Leuten wieder mehr Entscheidungsfreiheit zu geben. Ich glaube, dass die Menschen gut verstehen, wie sie für sich und andere sorgen können, wenn man auf sie zugeht und sie aufklärt, anstatt mit Regeln und Zwängen zu arbeiten. Nach einem Jahr Pandemie sind die Leute bereit dafür. Wir schaffen das.
Stecken Sie mit einem gewissen Paul Brandenburg unter einer Decke?
Ich unterstütze die Arbeit der von Paul Brandenburg mitgegründeten Initiative 1bis19, weil ich die Aussagen ihres oben bereits erwähnten Positionspapiers für richtig halte. Darüber habe ich Paul Brandenburg kennengelernt und halte ihn für einen integren Mediziner und Staatsbürger. Volker Bruch erging es genauso: Er las das Positionspapier und war überzeugt. Wenn die Initiative 1bis19 durch dieses mediale Interesse jetzt mehr Bekanntheit erfährt, dann freut mich das, denn in der bisherigen Berichterstattung war Corona-Prostest ja immer eine Sache von Spinnern. Aber das stimmt eben nicht. Es ist ein Anliegen, das in die bürgerliche Mitte der Gesellschaft gehört.
NACHTRAG, 2.5.2021 14h04:
Mon dieu, jetzt hat der Tagesspiegel aber nachgelegt. Ein solches Geraune mit unscharfen Begriffen wie „Nähe“ und Kontaktschuld erscheint mir hochproblematisch, und die Vermutung eines geheimen Netzwerks in der Filmbranche ist ja selbst eine Art Verschwörungstheorie. Anscheinend hat man beim Tagesspiegel Schwierigkeiten mit dem Gedanken, daß Kritik an den derzeitigen Maßnahmen eine Sache breiter Schichten sein könnte, und spinnt lieber Theorien, in denen ein finsterer Hintermann andere manipuliert. Also: Die Initiative 1bis19 war an der Produktion von „allesdichtmachen“ in keiner Weise beteiligt. Weder floß Geld noch wurde dienstgeleistet noch sonst irgendwas. Die Aktion wurde initiiert aus dem gemeinsamen Willen einer Gruppe von Schauspieler:innen, Kritik an den Corona-Maßnahmen zu äußern. Ich stieß dazu, und die Aktion nahm Gestalt an. Ansonsten stimme ich garantiert nicht mit allen Aussagen von Paul Brandenburg überein, er vermutlich auch nicht mit allem, was ich von mir gebe, aber da sollten wir uns wiederum alle einig sein, dass das Selbstverständlichkeiten sind. Herr Brandenburg wusste im Vorfeld von der Aktion, aber da war er nicht der einzige – sehr viele deutsche Schauspieler:innen und Filmschaffende wussten davon, meine Bandkollegen wußten davon, alle meine Freunde und viele Bekannte wussten davon. Wenn mehrere Leute in einem Netzwerk zahlreiche weitere Leute für eine gemeinsame Aktion anfragen, macht Geheimhaltung keinerlei Sinn.
Aber wir haben da was rausgefunden: Im Impressum auf Ihrer Website steht dasselbe Postfach wie bei diesem Paul Brandenburg..!
Dort stand bis vor einer Woche die Adresse des Arbeitsraums, den ich mir mit Freunden teile. Als der Shitstorm losging, wollte ich diese Freunde aber vor jeder noch so entlegenen Gefahr einer Belästigung schützen und bin daher vorübergehend Untermieter in Paul Brandenburgs Postfach geworden. Ich muß gestehen, dass ich ein gewisses Vergnügen daran empfand, Investigativjournalisten diese Freude zu bereiten. Hätte ich eine Verbindung zu 1bis19 verschleiern wollen, dann hätte ich schon eine andere Adresse gefunden. Es war nicht als Dauerlösung gedacht und ist auch schon wieder vorbei, denn jetzt steht im Impressum meiner Website die Anschrift meines Medienanwalts, der ein sehr friedfertiger Mensch ist, aber dennoch in der Lage, Verleumdung und üble Nachrede als solche zu benennen. Das mußte anscheinend sein. Wie auch immer: Ich habe nichts zu verbergen.
Im Einladungstext der Aktion ist von „Propaganda“ die Rede. Finden Sie das legitim, die Kommunikation der Bundesregierung als Propaganda zu bezeichnen? Die meinen es doch nur gut. Propaganda ist das, was die Bösen machen.
Ich möchte diese Frage strukturell betrachten und nicht moralisch. Und zwar, weil die Struktur die Moral offenlegt. In der Wikipedia steht: „Propaganda bezeichnet…die zielgerichteten Versuche, politische Meinungen oder öffentliche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und das Verhalten in eine vom Propagandisten oder Herrscher erwünschte Richtung zu steuern.“ Was sehen wir in der Kommunikation der Regierung, also z.B. bei „Besondere Helden“, „Wir bleiben zuhause“ oder „Meine Disziplin ist die beste Medizin“? Die Maßnahmen, also etwas äußerst Unangenehmens, das uns in der Essenz unseres Menschseins trifft und nebenbei viele Leute massiv finanziell und gesundheitlich schädigt, werden uns als nett, harmlos und irgendwie lustig verkauft. Es findet also eine Umwertung statt. Der Begriff „Propaganda“ hat in der Tat eine abwertende Konnotation, man sagt heute „PR“ dazu, aber man könnte fragen, ob diese Umbenennung nicht selbst schon wieder PR oder Propaganda ist. Es hängt am Ende davon ab, ob man ein feststehendes moralisches Bewertungssystem hat, also eine Doktrin, die die Welt zuerst in Gut und Böse einteilt und sie dann erst betrachtet – oder ob man ein diskursives Weltverständnis pflegt, in dem man sich zunächst auf Werte und Normen einigt, dann die Phänomene analysiert, sie mit dem Wertesystem abgleicht und dann über ihren moralischen Wert entscheidet. Wenn wir uns darauf einigen, daß PR gut und Propaganda schlecht ist, dann müssen wir jetzt über den moralischen Wert einer Kommunikation befinden, die uns den Lockdown als netten Spaß verkauft. Und jetzt geht es um die Wurst. Wer doktrinär denkt, also „die Bundesregierung ist gut, und damit ist das, was sie tut, gut“, dann haben wir es hier mit PR zu tun. Denke ich jedoch diskursiv, dann betrachte ich die Struktur und sehe: Hier wird etwas Schädliches zu etwas Harmlosem umgewertet. Dieses Manöver ist unehrlich, moralisch zumindest fragwürdig, und damit kann man es durchaus als Propaganda bezeichnen.
Hätten Sie vielleicht abschließend einen Tipp, wie wir Sie noch weitergehend diffamieren könnten? (Nein, diese Frage kam bisher nicht, aber sie steht ja im Raum.)
Was Sie bestimmt ohnehin schon tun: Meinen gesamten Facebook-Feed inklusive sämtlicher Kommentare auf möglichst knallige Formulierungen durchsieben. Das ist alles ganz bewußt auf „öffentlich“ gestellt, weil es das ja sowieso ist. Ich zitiere nur seriöse Medien und versuche Beleidigungen zu vermeiden, auch wenn ich selbst beleidigt werde. Aber da läßt sich trotzdem bestimmt ein Zerrbild zusammenzitieren, ich rechne also mit Schlagzeilen wie „seit einem Jahr verbreitet er Querdenker-Narrative – ein Best Of“ oder so ähnlich. Sie könnten sich auch die Mühe machen, sämtliche Schauspielerinnen durchzutelefonieren, mit denen ich jemals gearbeitet habe, um herauszufinden, ob ich mich da jemals unkorrekt verhalten habe. Das wird nichts ergeben, aber sehr viel Arbeit kosten, ich empfehle es Ihnen also ausdrücklich. Andererseits würde ein solcher Themenwechsel Ihre Angriffe als Kampagne entlarven, bei der es überhaupt nicht um die Sache geht, und wäre somit für Sie eher kontraproduktiv. Sie könnten schließlich auch aus meinen Äußerungen auf sozialen Medien schließen, dass ich mich nicht immer streng an die jeweils gelten Kontaktbeschränkungen gehalten habe und vielleicht sogar andere zu Ähnlichem aufgefordert haben könnte. Ich halte es da mit Sascha Lobo: Ich mache meine eigenen Corona-Regeln. Und ich fände es schön, wenn wir da ehrlich miteinander wären, wir tun das nämlich alle. Was auch immer Sie tun, und selbst wenn es Ihnen am Ende gelingen sollte, mein Ansehen nachhaltig zu beschädigen (bisher beschädigen Sie ja eher das Ansehen Ihres Arbeitgebers) – die Videos unserer Aktion sind dennoch in der Welt, haben Wirkung erzielt und wirken weiter. Das Rad lässt sich nicht zurückdrehen.
Stimmt es, dass Sie die veraltete Schreibweise „daß“ verwenden?
Meistens schon, manchmal auch nicht. Ich gendere ja auch manchmal und manchmal nicht. Meistens verwende ich diese Schreibweise, und zwar weil ich sie schöner finde, weil ich sie klarer finde, und weil ich die Buchstabenkombination „ss“ nicht mag. Falls jetzt noch mehr Fragen zu Rechtschreibthemen kommen, würde ich dafür aber einen zweiten Thread aufmachen und mich hier wieder mehr ums Inhaltliche kümmern.
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